19.12.2025 TransHyDE

Regelwerkslücken bei Wasserstoff-Transportoptionen

Damit Wasserstoff und seine Derivate sicher, effizient und in großem Maßstab transportiert werden können, sind technische Regelwerke und Normen sowie verlässliche rechtlicher Rahmenbedingungen notwendig. Die entwickelte Roadmap Norm benennt konkrete Forschungs- und Regelsetzungsbedarfe, priorisiert Handlungsfelder und zeigt auf, wie bestehende Strukturen weiterentwickelt werden können.

Arbeiter mit Tablet vor Wasserstoff-Technologien
Bild: Evgenii & Karina Gerasimovi – stock.adobe.com

Bestandsaufnahme von Normen und Standards

Teil der Analyse des TransHyDE-Projekts Norm war die Überprüfung, welche bestehenden Regeln angepasst oder neu etabliert werden müssen. Im Mittelpunkt der Analyse standen fünf zentrale Transportvektoren:

  • gasförmiger Wasserstoff in Pipelines
  • gasförmiger Wasserstoff in Gashochdruckbehältern
  • Flüssigwasserstoff
  • Ammoniak
  • LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carriers)

Die Forschenden haben zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden technischen Regelwerke durchgeführt. Ergänzt wurde diese durch eine Bedarfsanalyse, die sowohl interne Projektpartner als auch externe Stakeholder aus Industrie, Forschung und Behörden einbezogen hat.

Grafik: TransHyDE-Projekt Norm

Lücken in Regelwerken identifiziert

Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild: Bei etablierten Technologien, wie Pipelinesystemen und Gashochdruckbehältern, sind bereits klare Regelwerke vorhanden. Bei neueren Transportoptionen, wie Flüssigwasserstoff, LOHC oder Ammoniak, gibt es hingegen erhebliche Lücken.

Die Analyse zeigt, wo Investitionen in Forschung, Normung und Gremienarbeit notwendig sind, um regulatorische Hemmnisse abzubauen und letztendlich Planungssicherheit für Industrie und zukünftige Infrastruktur zu schaffen.

Gerade bei noch nicht marktetablierten Technologien schafft Forschung eine sichere Einführung und fördert die internationale Anschlussfähigkeit deutscher Standards.

Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer koordinierten, interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Staat, Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft. Nur so kann der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sicher, effizient und zukunftsfähig gestaltet werden.